“Stoigle”, ist eine kleine Erhebung des Verbindungsweges zwischen Ursendorf und Hohentengen, war genau der Ort, an dem vor vielen Jahren die Stoigle Raffl zum ersten Mal in Erscheinung getreten ist.
Die Stoigle Raffl war eine Frau, die ihrem Ehemann aufgelauert war um ihn in Angst und Schrecken zu versetzen.
Folgende Ereignisse gingen voraus:
Der Ehemann dieser kantigen und mürrischen Frau (Raffel) war ein fleißiger rechtschaffener Bauer, der gelegentlich nach Hohentengen ging um ein Stück Vieh zu verkaufen. Nachdem er sein Viehgeld vom Metzger erhalten hatte, ging der gute Bauer anschließend ins Wirtshaus um sich ein Bier zu genehmigen. Nicht selten kam es scheinbar vor, dass sich der Bauer erst einen Tag später auf den Heimweg nach Ursendorf machte und fast seine ganze Barschaft (Geld) los war.
Um ihn von dieser Untugend abzubringen, lauerte ihm die Raffel bei finsterer Nacht am Stoigle auf und jagte ihm danach durch allerlei Zurufe und Gebärden einen solchen Schrecken ein, dass der gute Mann dann ganz ängstlich von Gewissensbissen geplagt nach Hause rannte.
Noch heute werden Kinder, die sich spät abends noch auf der Straße aufhalten, mit den Worten:
Pass auf, wenn da it schnell hoim goscht, kommt d´Stoigle Raffl
nach Hause geschickt.
Auch sprachlich hat das Wort “Raffel” eine Bewandnis. Im Schwäbischen ist eine “Raffel” eine böse Frau und in der Küche ein Reibeisen. Aus diesem Grund hat die Stoigle Raffel auch eine solche mit Steinen gefüllte Raffel dabei, um damit ordentlich Krach zu machen. So bleibt in dem Wort auch eine alte schwäbische Wortschöpfung erhalten.
Entworfen wurde das Häs von den Ursendorfer selber und die Frauen des Vereins haben die “Häser” genäht. Die Masken stammen vom Maskenschnitzer Wetzel aus Bad Saulgau.
Mit dieser Maskengruppe wollen die Verantwortlichen Macher des Freizeitverein Ursendorf e.V. diese Geschichte von der Stoigle Raffel in Ursendorf erhalten.